Star Trek New Frontier: Grenzenlos, Peter David (Hrsg.) (Buch)

Star Trek New Frontier
Grenzenlos
Peter David (Hrsg.)
(Star Trek - New Frontier: No Limits, 2003)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Claudia Kern und Helga Parmiter
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 360 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-86425-502-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Nach dreizehn „Star Trek New Frontier“-Romanen hat Peter David mit „Grenzenlos“ erstmals eine Anthologie zusammengestellt, in der die an der Reihe beteiligten Autoren erstmals zusätzliche Geschichten über ihre Lieblingsfiguren verfassen konnten, so dass die aktiven Figuren der Crew mehr Profil erhalten.

 

Dayton Ward beschäftigt sich mit den „Problemlösungen“, für die Calhoun verantwortlich war, als er nicht in der Sternenflotte war. Andere begleiten seinen Bruder auf die Heimatwelt, in der „Eine Dame von Xenex“ von dem Druck befreit wird, einen Fremden heiraten zu müssen und Shelby erfüllt den Wunsch ihres Mannes, auch nach dem Recht seines Heimatplaneten zu heiraten. Auch beleuchten andere Autoren genauer die Vergangenheit von Robin Lefler und ihrer unsterblichen Mutter Morgan, lassen die Begegnung von Doktor Selar mit den Q noch einmal Revue passieren oder schildern ein dramatisches Abenteuer mit der Halbvulkanierin Soleta und Botschafter Spock.


Und das sind nur einige der sehr abwechslungsreichen Geschichten um die Crew der „New Frontier“-Saga, die zwar so niemals in einer der Fernsehserien aufgetaucht ist, wenngleich auch einige der Figuren durchaus Gastauftritte in der „Next Generation“ und Co. hatten, wie etwa Commander Shelby, die bei der ersten Invasion der Borg eine entscheidende Rolle auf der Brücke der Enterprise spielte, oder Doktor Selar, die lange Zeit auf deren Krankenstation war.

Viele Autoren nutzen tatsächlich die Gelegenheit, Details aus deren Leben anzusprechen, die in der eigentlichen Reihe nur angerissen wurden oder die Vorgeschichte genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei nehmen sie sich mehr denn je Zeit für die Charakter-Entwicklung und die Gedanken ihrer Helden. Mal ernst, dann wieder amüsant aber immer atmosphärisch und abenteuerlich, entführen sie in die Vergangenheit der in der Reihe durchaus prominent auftretenden Figuren und runden so den Eindruck, den man von ihnen hatte, ab.

Es gibt so gut wie keine Erzählung, die dabei stilistisch abfällt; die Geschichten um Robin Lefler sind die einzigen, die etwas mehr Aufmerksamkeit beim Lesen fordern, so dass Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite gewahrt ist - gerade wenn man die Figuren kennt. Zum Einstieg in die Saga ist das Buch jedoch weniger geeignet, da es zu viele Vorkenntnisse über die Figuren verlangt - der erhoffte „Aha“-Effekt bleibt dann bei der ein oder anderen Andeutung aus.

Alles in allen ist „Grenzenlos“ eine wunderbare Ergänzung zur „New Frontier“-Reihe, durch die die aktiven Figuren aus der „Excalibur“-Crew nicht nur an Profil gewinnen, sondern auch kleine Lücken in ihrer Geschichte unterhaltsam und kurzweilig mit Leben erfüllt werden.