Ren Dhark Weg ins Weltall 23: Die Macht der Quanten, Hajo Breuer (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark – Weg ins Weltall 23
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Die Macht der Quanten
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2010, Hardcover, 352 Seiten, 16,90 EUR

Robert Monners

In dem neuesten Roman der "Ren Dhark"Fortschreibung erwarten uns wiederum zwei räumlich getrennte Handlungsstränge. Zunächst setzen die Autoren die Geschichte um die Odyssee und Gefangennahme der Point Of in Andromeda fort.

Nachdem es Dhark und seinen Freunden gelungen ist, nicht nur den Utarischen Imperator gefangenzunehmen sondern auch ein Serum zu entwickeln, das die künstlich herbeigerufene tödliche Hyperallergie der Utaren aufhebt, geht es nun daran, die korrupte Herrscherclique abzusetzen. Dabei sollen die seit Generationen von ihrem Imperatoren und deren Günstlingen missbrauchten und verratenen Utaren selbst das Heft des Handeins aktiv in ihre Hände nehmen.Die Verteilung des Impfstoffes aber erweist sich als logistische Sisyphusaufgabe. Und Viele wollen nicht warten, bis sie die lebenserhaltende Injektion bekommen. Bürgerkriegsähnliche Zustände brechen aus, der Palast des Imperators wird von einem aufgewühlten Mob gestürmt, der Imperator selbst gelyncht.

Währenddessen wollen Ren Dhark und die von ihm befreiten Worgunen-Mutanten auf der Suche nach der Ursache der Horizontverschiebung eigentlich das Gladarensystem besuchen. Noch bevor sie auf der Spur neuer, gigantischer Fressschlünde aufbrechen aber ruft sie eine merkwürdige Invasion ins Prohn-System. Hier hat sich ein gigantisches, offensichtlich künstliches Gebilde manifestiert, und den Mond des Planeten verschwinden lassen. Der Weltenring, von seinen Bewohnern als Allwelt bezeichnet, beherbergt Worgunen und Gladaren – und einen Herrscher, der Bewusstseinsfänger auf Gedächtnisraub aussendet...

Währenddessen begleiten wir die vier Wächter und die Agenten Jos van Haas und Ömer Giray auf ihrer Jagd nach den grünen Spinnenvernichtern tief ins Imperium der Tel. Auf einem der spärlich besiedelten Agrarplaneten treffen sie, einem entführten Crakker-Baby folgend, auf eine riesige Station der Grünen und auf das diese beherrschende Zentralhirn 7 ...

Es ist schon eine Crux – immer, wenn sich unser weißhaariger Sternenforscher, dessen Biographie wir verfolgen, daran machen will, dem Verursacher der Horizontverschiebung auf die Schliche zu kommen, gibt es gerade einen neuen Brennpunkt, der noch dringender seiner Aufmerksamkeit bedarf. Im Laufe der Bücher des Zyklus "Weg ins Weltall" haben wir ja schon so allerlei geboten bekommen. Planetensysteme, die sich räumlich versetzen ließen, Fressschlünde und ein geheimes Imperium.

Dieses Mal, man muss ja schließlich immer eine Schippe drauflegen, also Quantenlöcher, die gleich ganze Sonnen zu verschlingen drohen. Das ist Gigantismus pur, und wirkt mit der Dauer ein wenig ermüdend. Nicht etwa, dass die Handlung selbst langweilig wäre, nein, aber das permanente Herauszögern der Auflösung des Rätsels um die Falle, in der die Point Of gefangengesetzt wurde, lässt mich als Leser ein wenig frustriert zurück. Wann endlich werden die Autoren den Schleier nun lüften, wann wird einmal keine noch so drängende Gefahr Ren Dhark davon abhalten, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen? Fragen, die sich stellen.

Erneut bietet sich die Handlung in der Milchstraße dabei fast interessanter an, als die Geschehnisse in Andromeda. Die Wächter und die sie begleitenden Agenten kommen dem Mysterium der grünen Spinnentechnologie langsam aber sicher näher. Dass der Handlungsfaden hier nur kurz angerissen und dann auf den Folgeband vertagt wird lässt einen nägelkauend zurück.

Ingesamt gesehen wieder ein abwechslungsreicher, spannender Roman, wobei ich nicht verhehlen kann und will, dass ich, was die Handlung in Andromeda anbetrifft, gerne langsam ein wenig mehr Fleisch an den Knochen haben möchte.