Donnelly, Joe: Jack Flint und der Dämon der Schlangen (Buch)

Joe Donnelly
Jack Flint und der Dämon der Schlangen
(Jack Flint and the Spellbinders Chase)
Aus dem Englischen übersetzt von Simone Wiemken
Titelillustration von Dirk Steinhöfel
Innenillustrationen von Geoff Taylor
Loewe, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 384 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-7855-6347-2

Von Carsten Kuhr

Jack Flint und sein Freund Kerry sind wieder einmal auf der Suche. Nicht nur nach Jacks verschollenem Vater oder der Bedeutung des magischen Herzsteins, der ihnen ermöglicht durch die Tore in andere Welten und Zeiten einzutreten, sondern auch nach ihrer Freundin Corriwen. Kaum durchs Tor nach Eirinn gelangt, begegnet ihnen auch schon ein seltsamer Gesell. Schuhmacher, Goldhüter und vorlauter Gnom, aber auch jemand, der ihnen erzählen kann, wie es in Eirinn zugeht.

Fainn, der Schlangenhexer hat das Land mit einem dunklen Fluch belegt. Nachdem es ihm mit Hilfe des gewalttätigen Despoten Dermott gelungen ist, nicht nur den immer gefüllten Kessel, sondern auch die wundersame Harfe zu stehlen, hat er den Fluch des ewigen Winters über das Land gelegt. Der nie leer werdende Kessel versorgt die Getreuen des Usurpators mit Nahrung, alle anderen darben. Und die Rechnung geht auf. Einer nach dem anderen kommen die rechtmäßigen Könige, getrieben von Hunger und Not, an und unterwerfen sich dem Despoten.

Nur eine alte Prophezeiung verheißt noch Hoffnung. Eine rothaarige Kriegerin soll den mächtigen Kriegerfürsten bezwingen. Und so lässt dieser seine Truppen ausschwärmen, eine rothaarige Amazone zu suchen – und findet Corriwen. Doch da hat er die Rechnung ohne Jack und Kerry gemacht, die, unterstützt von wackeren Kämpen, magischen Wesen und Zauberwaffen den Kampf aufnehmen …

Im zweiten Band der Abenteuer Jack Flints entführt uns der Autor in die irische Sagenwelt. Der unerschöpfliche Kessel, die unbezwingbare Keule und die Harfe, die den Wechsel der Jahreszeiten einläutet und für Fruchtbarkeit sorgt, das sind altbekannte Sagen der grünen Insel.
Um diese herum baut der Autor seine temporeiche und abenteuerliche Handlung auf. Dabei richtet er sich eindeutig an eine ältere Lesegruppe – die Gewaltdarstellungen, insbesondere in der finalen Schlacht, sind deutlich und martialisch, er lässt wirklich gruselige Gespenster auftreten, das richtet sich eher an Jugendliche ab 14 Jahren, als an ein jüngeres Publikum.
Diese aber werden erneut actionreich unterhalten. Neben der irischen Sagenwelt verwöhnt uns der Autor mit Kommandounternehmen, die wie eine Mischung aus Odysseus und Robin Hood anmuten. Eine Schaustellertruppe mit einem vierarmigen Jongleur, oder einem flachen Mann sind hilfreich, als es darum geht, in die stark befestigte Burg des Königs einzudringen und die Harfe und ihre Freundin zu befreien. Dass so nebenher ein verlorener Königssohn gefunden und inthronisiert wird, passt da ins Bild.

Das ist Abenteuer-Fantasy, die sich auf die irische Sagenwelt stützt, dabei modern und spannend unterhält, wobei die Zuordnung der Auftretenden in Gut oder Böse doch recht eindeutig vorgenommen wurde.