Mark Brandis 30: Planetenaktion Z (Hörspiel)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Dienstag, 24. Februar 2015 19:26

Die Folgen der Zerstörung des Planetoiden Ikarus halten die Erde weiter in ihrem Griff. Nach außen hin scheint die Union wieder stabil und auf dem Weg zur Besserung zu sein, aber Nahrungs- und Ressourcen-Knappheit lassen die Stimmung in der Bevölkerung gären. So ist es kein Wunder, das „Planetenaktion Z“ zu einer moralischen und persönlichen Katastrophe führen wird.

Die „Florence Nightingale“, eines der Schiffe der Raumnotretter unter dem Kommando von Grischa Romen, folgt einem Notruf der „Barracuda“. Der Luxusliner treibt führerlos im All und scheint von der Mannschaft verlassen, doch was er mit einer Kollegin an Bord findet, lässt das Schlimmste befürchten. Denn dort entdecken sie den Präsidenten der Union. Zwar lebt er noch, aber ob man ihn retten kann, das steht in den Sternen. Mit dem Gefühl, das getan zu haben, was er konnte, setzt er seine Patrouille fort.

Doch als er auf die Erde zurückkehrt, erlebt Grischa eine unangenehme Überraschung. Der Präsident ist mittlerweile verstorben und für seinen Tod werden ausgerechnet Roma verantwortlich gemacht. Das ist nun ein gefundenes Fressen und ein Ventil für den Volkszorn, der sich in Aktionen und Hass gegen diese Volksgruppe äußert. Auch der Captain wird interniert und muss einen Prozess fürchten. Da es immer mehr Übergriffe auf sein Volk gibt, die unschuldige Leben kosten, sich die Frauen in seinem Leben von ihm abwenden und auch seine Freunde nicht viel unternehmen können, weiß er bald nicht mehr ein und aus. Das führt zu einer folgenschweren Entscheidung…

Auch in dieser Folge greift die Serie ein Thema auf, das heute aktueller denn je ist. Geht es den Leuten vermeintlich schlecht, dann suchen sie einen Sündenbock, um an diesem ihre Wut und Verzweiflung abzulassen. In diesem Fall kommt jeder noch so kleine Zwischenfall recht, um eine regelrechte Hetze auszulösen und auf eine bestimmte Gruppe zu konzentrieren. Die Geschichte hat gezeigt, wie einfach das ist, und die Gegenwart beweist, dass auch wir selbst heute nicht besonders sicher davor sind.

Dementsprechend eindringlich wirkt die Geschichte auf den Zuhörer, auch wenn sie natürlich durch ein paar Science-Fiction-Elemente aufgepeppt wird. Da macht es nichts aus, dass es eigentlich nur wenig Action gibt, und sich das Geschehen in erster Linie in den Dialogen widerspiegelt. Erst zum Ende hin ändert sich das. Dann stimmt auch die Spannungskurve wieder und lässt fast bis zum Ende offen, ob das Unternehmen gelingt oder nicht.

Wie immer sind die Sprecher ganz bei der Sache und verleihen ihren Figuren Leben, so dass man mit ihnen fühlen und zittern kann. Das Kino im Kopf wird durch Musik und Soundeffekte auch noch unterstützt, so dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht.

„Planetenaktion Z“ ist wiederum sehr hörenswert, da die Geschichte nicht nur dramatisch umgesetzt wurde, sondern auch durch sein Thema sehr viel Zündstoff und Spannung bietet, das besonders nahe geht, weil es mit einem persönlichen Schicksal verknüpft ist. Damit ist auch die 30. Folge ein Highlight der „Mark Brandis“-Serie.

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