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Starcraft Frontline 1 (Comic)

Richard A. Knaak, Josh Elder, Paul Benjamin, Simon Furman
Starcraft Frontline 1
(Starcraft Frontline, Vol. 1, 2007)
Zeichnungen: Naohiro Washio, Hektor Sevilla, Jesse Elliott
Übersetzung: Peter Clausen
Cross Cult, 2018, Album mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-95981-597-0

Rezension von Christel Scheja

Wie die „Warcraft Legends“ erschien auch „Starcraft Frontline“ vor einigen Jahren schon einmal als Manga-Reihe bei Tokyopop. Damals waren die beiden Games sehr beliebt und hatten online eine ganze Menge Spieler. Heute scheint es eine Renaissance zu geben, deshalb werden die Bände wohl nicht nur in Amerika wieder neu aufgelegt, sondern auch bei Cross Cult. Inhaltlich hat sich nichts verändert, nur die Aufmachung ist edler und in der ersten Auflage gibt es eine Sammelkarte als Bonus.

 

Die Menschen geraten während ihrer Expansion 60.000 Lichtjahre von der Erde entfernt in einen Krieg zwischen zwei außerirdischen Rassen und werden leider auch sehr schnell in die Kämpfe mit hinein gezogen. Der Schwarm der Zerg fällt immer wieder über die Welten der Protoss her und macht schließlich auch keinen Halt vor den Kolonien der Menschen - genausowenig, wie sich die Protoss scheuen, von den Zerg infizierte Welten auf denen Menschen leben, zu vernichten.

„Starcraft: Frontline“ erzählt in  vier Geschichten vom Überlebenskampf an den vordersten Linien der Auseinandersetzung. Die Erzählungen wenden sich den elementaren Fragen des Krieges zu: Was macht einen terranischen Helden aus? Sind die Zerg wirklich so unbarmherzig wie sie sich geben oder können sie auch Gnade zeigen? Warum lassen sich die erhabenen und würdevollen Protoss überhaupt zu diesem Krieg herab? Darauf versuchen die Soldaten in ihren Kampfanzügen und die verängstigten Flüchtlinge auf den verseuchten Planeten Antwort zu geben.

In der letzten Geschichte, die übrigens im nächsten Band noch fortgesetzt wird, scheint ein neu entwickelter Schutzpanzer die letzte Hoffnung einer zum Untergang verurteilten Basis zu sein. Doch möglicherweise kostet der Einsatz einen hohen Preis.


Auch wenn die meisten Zeichner der Geschichten aus Korea stammen, so ist die Erzählweise doch sehr westlich, weil die Autoren durchweg aus Amerika stammen und eine entsprechende Leserschaft ansprechen wollen. Sie erzählen Geschichten am Rande der Schlachten und Storylines, die im Computerspiel und den Romanen behandelt werden und geben so dem Universum ein wenig mehr Farbe.

Naturgemäß sind auch in dieser Reihe die Geschichten sehr actionlastig, Kämpfe nehmen einen großen Raum ein, man bemüht sich aber immerhin auch, die Menschen und ihre Gefühle, Ängste und Schwächen nicht zu vergessen und so zu Helden zu machen, mit denen man fühlt und leidet.

Trotzdem bleibt Vieles nur an der Oberfläche und so manche Problematik wird gerade einmal angedeutet, aber nicht weiter behandelt, gerade wenn es diese auch in der Realität gibt. Das zeigt, dass die Geschichten in erster Linie doch nur unterhalten und nicht kritisieren oder zum Nachdenken anregen wollen.

Das Einzige was wirklich fehlt ist eine kurze Einführung in den Konflikt, der den Geschichten zugrunde liegt. Deshalb bleiben dem, der weder das Spiel noch die Romane kennt manche der überraschenden Wendungen und Entwicklungen leider verschlossen oder völlig fremd. Allein Fans des Spiels werden die Abenteuer uneingeschränkt genießen können, da sie Vieles wiedererkennen werden.

Fazit: „Starcraft Frontline“ bietet actionreiches Science-Fiction-Abenteuer, wie man es aus vielen Spielen und Filmen kennt. Allerdings fehlt eine Einführung in den doch leider wichtigen Hintergrund, so dass nur der die Geschichten wirklich genießen kann, der weiß, worum es in dem „Starcraft“-Game  überhaupt geht und warum es so viele Konflikte gibt, die unlösbar scheinen.