Susanne Gavénis: Countdown – Gambler-Zyklus 2 (Buch)

Susanne Gavénis
Countdown
Gambler-Zyklus 2
Titelbild von Uwe Schaaf
AAVAA, 2012, Paperback, 260 Seiten, 11,95 EUR, ISBN 978-3-86254-415-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Im ersten Band des „Gambler“-Zyklus’ von Susanne Gavénis, entschied sich der junge Danny, seine Dienste der Erdflotte anzubieten, denn die Heimat der Menschen wird von amöbenartigen Wesen angegriffen. Aufgrund seiner Mutationen kann er wesentlich schneller reagieren als Normalos. Da er seine Fähigkeiten nutzen möchte, entschließt er sich der Erde zu helfen.

Tatsächlich greifen die Verantwortlichen nach dem Strohhalm und lassen ihn kommen. Der erste Test übertrifft alle Erwartungen, und so ist klar: Der junge Mann ist der beste Pilot, den sie für die neuen Prototypen finden können. So wird Danny trotz Vorbehalten in die Flotte aufgenommen, obwohl er nicht einmal alt genug wäre, um in die Akademie einzutreten. Doch es zeigt sich, dass auch in Zeiten der Not dem jungen Gambler Angst und Vorurteile entgegenschlagen. Nicht alle Kadetten sind so offen und freundlich wie die junge Madeline.

Die Meisten haben keine Lust, sich mit Danny anzufreunden und schneiden ihn, andere wieder sind sogar neidisch auf seine Leistungen, die sie massiv zurücksetzen. Während Danny seine Pflicht erfüllt und daran arbeitet, das Schiff und seine Crew zu beschützen, werden im Hintergrund Neid und Missgunst wach. Vor allem ein junger Fähnrich, der sich immer mehr zurückgedrängt fühlt, entwickelt Hass auf den jungen Gambler und beschließt ihm zu schaden.

Der zweite Band der Serie beschäftigt sich mit der Ausbildung der jungen Helden, denn nun gilt es erst einmal, sich zusammenzuraufen. Wie in jedem klassischen Abenteuer zeigt es sich aber, dass der Weg zum Team sehr steinig ist. In diesem Teil kommt besonders die Furcht der normalen Menschen vor den Gamblern zum Tragen. Die Autorin zeigt die vielen verschiedenen Facetten – angefangen von vorsichtiger Ablehnung, bis hin zum flammenden Hass, der auch die Mission gefährden könnte.

Die Handlung wird zwar fortgeschrieben, viel mehr Zeit wird aber für die Entwicklung der Figuren aufgewendet. Ein erstes Beziehungsgeflecht entsteht, das die Spannung für die kommenden Teile steigern dürfte. Das ist zwar etwas vorhersehbar, wird aber spannend geschildert. Erstmals zeigt sich, dass auch Gambler Schwächen haben können, denn Danny muss feststellen, dass ihm doch nicht alles so zufliegt, wie er es sich wünschen würde. Noch mag das Abenteuer nicht actionreich sein, es hat aber auch keine Längen, da die Autorin bewusst mit den Figuren und ihren Gefühlen arbeitet und der Leser sie so besser kennenlernt. Wieder werden sich vermutlich jüngere Leser am ehesten mit der Geschichte anfreunden können, da auch die Helden in ihrem Alter sind. Nur irgendwelche Antworten auf den Grund für den Angriff der Außerirdischen erhält man nicht, dafür aber weitere Informationen über die Unterschiede zwischen Gamblern und Menschen.

Alles in allem bietet auch „Countdown“ ein unterhaltsames Science-Fiction-Abenteuer für alle Jugendlichen und jung Gebliebenen, denen es gefällt, dass sich die Geschichte vor allem auf die Menschen konzentriert und nicht allein auf die Action und den Kampf.