Luc Orient Gesamtausgabe 5 (Comic)

Luc Orient Gesamtausgabe 5
(Luc Orient - Intégrale 5, 2009)
Text: Greg (Michel Régnier)
Artwork: Eddie Paape
Übersetzung: Horst Berner u.a.
Vorwort: Jacques Pessis
Ehapa, 2012, Hardcover, 138 Seiten, 29,99 EUR, ISBN 978-3-7704-3448-0

Rezension von Irene Salzmann

Das fünfte Album der „Luc Orient“-Gesamtausgabe beinhaltet die letzten Abenteuer des Titelhelden, bestehend aus einigen Kurzgeschichten und einer längeren Geschichte sowie bis dahin unveröffentlichtem Material, denn der Tod erst von Michel Greg und etwas später von Eddy Paape brachte die Serie zu einem abrupten Ende, zumal die Nachkommen offenbar kein Interesse daran haben, ein rundes Finale im Sinne der geistigen Väter von „Luc Orient“ zuzulassen oder die Reihe mit neuen Autoren und Zeichnern fortzusetzen.

Der Band ist weniger eine Fortsetzung des vorherigen Albums als eine Sammlung von kurzen Erzählungen beziehungsweise Episoden, die zwischendurch oder nach einer Pause entstanden und, im Falle des letzten Abenteuers, nicht mehr abgeschlossen wurden, sodass bloß die ersten Seiten und getippte Szenarien vorlagen.

Neben Horst Berner war ein unbekannter Übersetzer tätig, doch geht aus dem Album nicht hervor, welche Geschichten ihm zuzuschreiben sind. Man kann bloß vermuten, dass es jene sind, in der Lora mit Yvonne angesprochen wird. Dass früher die Übersetzer die Namen der Charaktere gern änderten und oft eindeutschten, ist hinreichend bekannt.


In den beiden auffälligsten Storys entdecken Luc und seine Begleiter fremdartige Sporen, die sich als künstliche Gebilde erweisen. Noch faszinierender ist jedoch ihr Schöpfer. Dann bringt eine Zeitreise Lora und Luc zurück zu den letzten Kriegstagen in Nazi-Deutschland. Das Experiment verläuft erfolgreich, aber die beiden werden durchschaut, sollen ihre Geheimnisse preisgeben und sterben.


Schade, aber dieser Band ist nicht der krönende Abschluss sondern eher der Tiefpunkt der Serie, da ihm die Homogenität, der Fortsetzungscharakter und der bisherige  Sense of Wonder  fehlt. Für alle Sammler ist das Album natürlich ein wichtiger Bestandteil ihrer Sammlung und aufgrund des unbekannten Extra-Materials eine tolle Ergänzung. Aber das unrunde Ende hinterlässt leider auch Bedauern.