Don Harris – Psycho-Cop 10: Der Anschlag, Oliver Döring (Hörspiel)

Oliver Döring
Don Harris – Psycho-Cop 10
Der Anschlag
Sprecher: Douglas Welbat, Dietmar Wunder, Claudia Urbschat-Mingues, Bernd Rumpf, Udo Schenk u.a.
Cover von Vladimir Bondar
Folgenreich, 2011, 1 CD, ca. 57 Minuten, ca. 7,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2375-4

Von Christel Scheja

„Der Anschlag“ ist das erste „Don Harris“-Hörspiel, das nicht mehr auf erschienenen Romanen von Jason Dark basiert, sondern eine eigene Handlung erzählt.

Viel hat sich für den jungen Mann getan, seit er erfahren musste, welches Erbe er in sich trägt, und was von ihm erwartet wird. Noch immer ist er Agent der geheimen Organisation ESI, die von seinem väterlichen Freund Jack O’Donnell geleitet wird. die Arbeit gehört zu den wenigen Konstanten, die er von früher in sein jetziges Leben mitgenommen hat. Dennoch verspürt er im Moment immer mehr den Wunsch nach einem normalen Leben. Der schwindet auch nicht, als er zu einem neuen Einsatz aufbricht. Wieder einmal wurde ein Stützpunkt der Höllensöhne aufgespürt und er beschließt, seinen Erzfeinden den Garaus zu machen, jetzt wo er genug Kräfte besitzt, um ihnen zu trotzen. Doch die Mission wird zu einem Desaster, bei dem Don erkennen muss, dass er nach Strich und Faden von jemandem verraten wurde, dem er vertraut hat. Und es kommt noch schlimmer, denn zur gleichen Zeit wird ein Anschlag auf die Zentrale der ESI verübt...

Das neuste Hörspiel setzt zum einen die Entwicklung der letzten beiden Folgen fort, verändert aber auch einige Konstanten in Dons Leben, etwas, mit dem vermutlich kein Zuhörer gerechnet hat. Er muss erkennen, dass er ganz offensichtlich zum Spielball in einer noch viel größeren Sache geworden ist und sogar von den Menschen missbraucht wurde, denen er sein ganzes Leben vertraut hat. Dann zeigt sich, dass er seine Kräfte zwar beherrscht, diese aber auch ihn, denn er beginnt in Wut, Hass und Zorn Grenzen zu überschreiten. Das gibt der Figur eine interessante Entwicklung, die sich sicherlich auch noch über die nächsten Folgen hinziehen wird. und nun vielen Hinweise aus den vorherigen Episoden einen Sinn verleiht.

Inhaltlich endet die Geschichte dann auch wie erwartet mit einem Cliffhanger, stilistisch hält sie auf jeden Fall die Qualität und den Stil der Vorgänger. Vor allem Dietmar Wunder gelingt es, die wachsende Zerrissenheit in Don Harris gekonnt heraus zu arbeiten und auch seine dunkle Seite hervorzuheben, Wenn dieser wirklich böse ist, rinnt dem Zuschauer schon einmal ein kalter Schauder über den Rücken.

Soundeffekte und Musik runden die Atmosphäre ab, die in die Action nun auch einen gehörigen Schuss Tragik mischt und einen am Ende aufgeregt zurücklässt, denn nun wurden die Karten wirklich neu gemischt.

„Don Harris“ geht mit einem Paukenschlag in die Sommerpause, denn „Der Anschlag“ ist mehr als ein actionreicher Thriller um Geheimorganisationen und Ränke. Er markiert auch den Moment einer Wandlung im Titelhelden und in seiner Umgebung, die vor allem in den nächsten Folgen zum Tragen kommen dürften. Das macht das Warten auf die nächste Episode umso schlimmer.